Rezension – Words unspoken (1) von Kathinka Engel

INFO

Band 1 – 15€ – Paperback – 400 Seiten – New Adult – ISBN: 978-3-492-06591-7 – ERSTERSCHEINUNG: 29.08.2024


Worum geht es?

Die Gedichte des Street Poeten Jethro berühren Menschen weltweit, obwohl niemand seine wahre Identität kennt. Auch Lektor Bash ist ein Fan und versucht seit Längerem, Jethro für ein Buchprojekt in seinem Indie-Verlag zu gewinnen. Als er die Agentin des mysteriösen Poeten kennenlernt, scheint sein Traum zum Greifen nah. Die eher verschlossene Camille fasziniert Bash immer mehr, auch wenn Gefühle in einer professionellen Beziehung nichts zu suchen haben. Doch dann erfährt Bash etwas, das das geplante Buchprojekt ins Wanken bringt und ihn an allem zweifeln lässt, das er zu wissen geglaubt hat.

Quelle

Warum wollte ich es lesen?

Die Bücher von Kathinka Engel machen mich immer sehr neugierig und dem Ruf der Badger-Books-Reihe musste ich einfach folgen.

Wie war es?

Cover:

Ich liebe es ja, wenn die Bücher eher schlicht gehalten sind und liebevoller Details eingearbeitet werden. Das Cover strahlt in einem sanften, pastelligen Lilaton und es gibt einige passende, feine florale Elemente.

Meine Meinung:

Words unspoken hat direkt mein Interesse geweckt: Ein anonymer Street-Poet und ein kleiner Indie-Verlag, der ihn für sich gewinnen will. Die Gedichte – kraftvoll, ehrlich und mit tiefem Gefühl geschrieben – waren für mich ein besonderer Teil der Geschichte. Doch was vielversprechend beginnt, hat mich nicht ganz so packen können, wie erhofft.

Die Handlung dreht sich um Bash, einen Lektor, der den geheimnisvollen Jethro für ein Buchprojekt gewinnen möchte. Camille, die Agentin von Jethro, tritt in sein Leben. Doch leider konnte mich die Beziehung zwischen Bash und Camille nicht wirklich packen.

Der Anfang ist stark, und die Idee hinter Jethro hat mich direkt angesprochen. Trotzdem hatte ich Schwierigkeiten die Protagonisten zu greifen. Camille blieb für mich zu verschlossen, und auch Bashs innerer Konflikt, der sich um seine iranischen Wurzeln und seine Zugehörigkeit dreht, wurde zwar thematisch angeschnitten, aber nicht tief genug behandelt, um mich wirklich zu berühren. Kennt ihr das Gefühl, dass es vorangeht, aber nicht wirklich etwas passiert? So habe ich mich durchgehend gefühlt.

Ein weiteres Problem war für mich die Vorhersehbarkeit der Handlung. Das große Geheimnis um Jethro und Camille war schon früh klar, was der Spannung einen Dämpfer verpasste. Ich hätte mir hier überraschendere Wendungen gewünscht. Ein Punkt, der mich besonders gestört hat, war eine für mich völlig deplatzierte Sexszene. Sie kam aus dem Nichts und wirkte wie ein Bruch in der Erzählung.

Abschließend:

Auch wenn die Charaktere für mich schwer greifbar blieben, fand ich den sensiblen Umgang mit Themen wie kulturellen Vorurteilen und der Alzheimer-Erkrankung eines Familienmitglieds gut gelungen.

Vielen lieben Dank an NetGalley und den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar!

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