INFO
Worum geht es?
Die 23-jährige Leni ist Kellnerin in einer rechten Szenekneipe. Als sie erfährt, dass ihr Boss und ihr Bruder ein Attentat planen, will sie unbedingt verhindern, dass sich ihr Bruder an den illegalen Aktivitäten beteiligt. Ihr Versuch, die Männer von diesem Plan abzubringen, endet in einer Katastrophe.
Gefangen zwischen Hass und Vorurteilen zählt plötzlich nur noch eines:
Weiteratmen!
Warum wollte ich es lesen?
Wie war es?
Doch ein Attentat entscheidet darüber, ob sie bald leben oder sterben werden. Ein falsches Wort oder eine unüberlegte Bewegung und es könnte das Ende bedeuten.
Aber wer glaubt schon einer rechten Kellnerin?
Liebe, Hass und Vorurteile prägen ihr weiteres Leben.
Eine lange Einführung gibt es nicht. Die Autorin startet schon nach wenigen Seiten mit dem wichtigen Ereignis und wir sind mittendrin. Ja, ich hatte das Gefühl wirklich dabei zu sein und alles mit zu erleben. Und dann lernen wir die Protagonisten besser kennen.
Leni und ihr Bruder müssen ohne ihre Eltern durchs Leben kommen und sind dabei auf ihre rechten Freunde angewiesen. Sie geben ihnen einen Job und helfen ihnen in ihrer Notlage. Erst im Laufe der Geschichte lernt man die wahre Leni kennen, die schnell bemerkt, dass viele Vorurteile nicht der Wahrheit entsprechen und Djadi ganz anders ist, als sie erwartet hat.
Djadi hatte bis zum Attentat ein privilegiertes Leben und Medizin studiert. Dann erlebt er seine persönliche Hölle auf Erden. Ein Alptraum folgt dem nächsten und ihm bleibt nichts anderes übrig als weiter zu atmen.
Mich hat diese Geschichte wirklich sehr mitgenommen und ich hätte nicht gedacht, dass einige Szenen wirklich so detailliert dargestellt werden. Darauf war ich nicht ganz gefasst. Aber es blieb für mich immer authentisch. Ja, ich traue Menschen diese Grausamkeiten zu und finde es sehr mutig von der Autorin auch darüber zu schreiben.
Vor allem die Gerichtsverhandlungen haben mich sehr beeindruckt. Mir ist gleich aufgefallen, dass die Autorin sich vorher sehr gut informiert hat und die Szenen entsprechend realistisch dargestellt hat.
Was mir nicht ganz so gut gefallen hat, ist dass die Geschichte am Anfang schon “viel Pulver verschossen hat”. Das Ende war dadurch nicht langweilig, aber für mich doch etwas zu langgezogen. Es hätte nicht so viele Konflikte und neue Probleme geben müssen. So wirkte es sehr in die Länge gestreckt. Das ist aber nur mein persönliches Empfinden.
Vielen lieben Dank an Heike Bicher-Seidel für das Rezensionsexemplar!
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