*Rezension* -> Das Pegasosgen: Marias Geheimnis von Eve Grass

INFO

Band 1 – 16,95€ – Verlag der Schatten   – TB – auch als eBook erhältlich –
536 Seiten – Fantasy – ISBN: 978-3946381327 – ERSTERSCHEINUNG: 01.03.2018

Worum geht es?

»Diejenigen, die ihre Nüstern in den Aufwind am Morgen strecken, die werden aussterben!« (Maria Cortéz)

Sind die Geschichten über fliegende Pferde nur Legenden, oder gibt es sie wirklich?

Als die fünfzigjährige Pferdenärrin Rike mit ihrem Mann Hannes nach Spanien auswandert, ahnt sie noch nicht, dass sie bald Bekanntschaft mit einer blinden, alten Dame machen wird, deren Geschichten ihre Welt komplett auf den Kopf
stellen werden. Maria Cortéz und ihr Lebensgefährte José hüten nämlich ein Geheimnis, das bereits seit der Antike versucht wird, vom Großteil der Weltbevölkerung zu verbergen.


Quelle

Warum wollte ich es lesen?

Das Pegasosgen wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Ich habe mich beworben, weil mich nicht nur das Cover, sondern auch die Geschichte sehr angesprochen hat. Es ist ein Mix aus Realität, Fantasy, Mythen und Hoffnung.

Wie war es?

Cover:

Das Cover ist für mich ein absoluter Hingucker und nicht der übliche weiße Pegasus, wie wir ihn aus Filmen und anderen Büchern kennen. Auch der Himmel und das Gewitter lassen schon erahnen, dass man erwarten kann, als nur eine schöne Geschichte.

Die Story:

Wer wünscht sich nicht fliegen zu können und frei zu sein? Einfach dem Alltag entkommen und dann noch auf einem Pferd mit Flügeln?

Rike zieht mit ihrem Mann Hannes nach Spanien, um dort mit ihren Pferden, den Sorgen und Problemen zu entkommen. Doch schon nach kurzer Zeit lernt sie die alte Maria und ihren Mann José kennen.
Schnell schließt sie das Ehepaar ins Herz und kommt dem Geheimnis, das Maria hütet immer näher. Große Eroberer und auch die, die es werden wollten, begaben sich seit der Antike auf die Suche nach etwas, das die Welt verändern würde.

Doch die Hüter tuen alles, um das Geheimnis zu wahren.

Sind die Geschichten der Maria Cortéz nur Märchen oder existieren die geflügelten Pferde in unserer Welt?

Schreibstil:

Der Schreibstil von Eve Grass hat mich gleich zu Beginn in ihren Bann gezogen und ist durchgehend sehr angenehm und flüssig.
Man merkt, dass die Autorin viel Herzblut in dieses Projekt gesteckt hat, mit Liebe zum Detail. Für mich waren die Beschreibungen leider oft zu genau und zu detailliert. Dadurch wurden einige Abschnitte etwas langatmig.

Meine Meinung:

Der Pegasus war schon seit meiner Kindheit eines meiner liebsten Fabelwesen. Rein, weiß, mit riesigen Flügeln und einem sanften Gemüt.

Doch nicht alles bleibt so unschuldig und lieb, wie wir es vielleicht kennen. Das beweist Eve Grass mit ihrer Geschichte und ihrer Interpretation vom Pegasus.

Sie entführt uns in eine Welt, die der Realität so ähnlich ist und dann doch wieder nicht. Man bekommt das Gefühl, dass man selbst nachforschen, die Orte besuchen und seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen möchte.
Vielleicht ist es ja wirklich so passiert?

Rike ist nicht die typische Protagonistin, der man oft begegnet. Sie ist “schon” 50 Jahre alt, liebt Pferde über alles, kämpft mit alltäglichen Problemen und auch sonst scheint ihr Leben nicht so zu laufen, wie sie es gerne hätte.
Auch wenn wir nicht gleich alt sind, so kann ich mich doch mit ihr identifizieren. Sie hat ihre Ecken und Kanten sowie Sorgen und Ängste, die auch Frauen haben, denen man zufällig auf der Straße begegnen könnte.

Ihr Mann Hannes scheint der perfekte Ehemann zu sein, doch auch er weiß nicht immer, was richtig oder falsch ist. Wie kann er Rike glücklich machen?
Man bekommt auch einen sehr guten Einblick in seine Gefühlswelt und Gedanken, wodurch ich mir viel besser in ihn hineinversetzen konnte.

Maria Cortéz und José sind ein putziges, älteres Pärchen. Ich habe sofort die Harmonie und die Verbindung der beiden gespürt. Wer wünscht sich nicht auch einen Partner mit dem man noch im Alter scherzen und lachen kann?
Doch Maria verbirgt etwas und auch José versucht den Schatten der Vergangenheit zu entkommen.

Mir haben nicht nur die unterschiedlichen und authentischen Charaktere gefallen, sondern auch die verschiedenen Welten und Zeiten, die man nach und nach kennenlernt. Die Geschichten vermischen sich immer mehr mit der Realität und irgendwann wünscht man sich, dass sie wahr werden.

Auch die Illustrationen im Buch und die Kapitelüberschriften finde ich sehr ansprechend. Sie passen perfekt zur Handlung und man hat immer einen genauen Überblick wo man sich gerade befindet. Insgesamt ist der Verlauf auch sehr logisch und nachvollziehbar aufgebaut.

Man merkt schnell, dass die Autorin sich sehr gut mit der Thematik auskennt, wodurch ich Pferde mit ganz anderen Augen gesehen habe. Die Beschreibungen und Erläuterung sind ausführlich und interessant. Jedoch waren einige Abschnitte mit zu vielen Details ausgeschmückt. Ich kann mir gut vorstellen, dass Eve Grass mit viel Leidenschaft geschrieben hat, aber für mich als Leser wurde es dann doch zu langatmig. Einige Stellen hätten nicht so detailliert dargestellt werden müssen. Aber ich will nicht abstreiten, dass es anderen gefällt.

Natürlich endet auch dieses Buch mit einem Cliffhanger und man möchte unbedingt wissen wie es weitergeht.

Was wird Rike erfahren? Gibt es die fliegenden Pferde wirklich oder sind sie nur ein Mythos?
Was hat es mit dem “Pegasosgen” auf sich?

Abschließend:

Insgesamt hat mich Das Pegasosgen sehr positiv überrascht und oft zum Nachdenken angeregt. Man taucht in ganz verschieden Welten ein: Die, die der Realität ähneln (mit fantastischen Elementen), den Erzählungen der Maria und die alltäglichen Probleme, die jeden von uns treffen können.
Eine klare Leseempfehlung von mir!

Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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