INFO
Einzelband – 16,99€ – FISCHER Taschenbuch – PB – auch als eBook erhältlich – 384 Seiten – Dystopie – ISBN: 978-3-596-70453-8 – ERSTERSCHEINUNG: 27.10.2021 – Übersetzt von: Michaela Grabinger
Worum geht es?
In der nahen Zukunft besitzt jeder Mensch einen Q-Wert, der Intelligenz und Einkommen misst, und damit jedem seinen Platz in der Gesellschaft zuweist. Eine verführerisch einfache Antwort auf eine zunehmend heterogene Welt. Das glaubt auch Elena Fairchild, die an einer Eliteschule lehrt und regelmäßig das Potential ihrer Schüler testet. Je höher der Q-Wert, desto größer der Zugang zu Bildung und desto goldener die Zukunft. Wohin jeden Morgen die Busse die Kinder bringen, deren Q-Wert zu niedrig ist, weiß niemand so genau. Nur, dass sie nicht wiederkehren.
Als Elenas 9-jährige Tochter durch einen Test fällt – und damit ihr Q-Wert auf ein erschreckend niedriges Niveau, lernt die Mutter die Kehrseite der schönen neuen Welt kennen. Was, wenn die Auslese der Besten nur der Anfang eines schrecklichen Plans ist? Was, wenn man ihr das eigene Kind nehmen will?
Warum wollte ich es lesen?
Da ich so viel Gutes von Vox gehört habe und Q wirklich spannend klang, wollte ich mich selbst überzeugen, ob die Bücher der Autorin etwas für mich sind.
Wie war es?
Cover:
Das Cover ist simpel, aber passt durchaus sehr gut zur Geschichte. Es vermittelt eine gewisse Perfektion und lässt erahnen, dass die Wissenschaft eine prägnante Rolle spielt.
Schreibstil:
Mit dem Schreibstil von Christina Dalcher bin ich leider so gar nicht warm geworden. Zwar ist dieser flüssig und recht angenehm zu lesen, aber für mich hat es an Gefühlen gefehlt. Ich habe während des Lesens nichts gespürt.
Meine Meinung:
Auslese, Q-Wert, eine spezifische Einteilung der Menschen – Eine Dystopie, die gar nicht so unrealitisch erscheint. Christina Dalcher zeigt in ihrem Roman wie die Zukunft aussehen könnte, wenn wir nicht von der Vergangenheit lernen. Heute schon werden wir in Schubladen gesteckt und nach bestimmten Parametern eingeschätzt. Aber wie würde das Ganze aussehen, wenn es Gesetze und eine neue gesellschaftliche Struktur gäbe?
Inhaltlich ist es eine wirklich bewegende und spannende Geschichte, die viele moralische Fragen stellt und man selbst nachdenklich wird. Vor allem die Protagonistin Elena Fairchild hat eine tolle Entwicklung durchgemacht. Bei ihr konnte ich richtig mitfiebern und ich habe sie für ihren Mut bewundert. Die anderen Charaktere blieben für mich eher blass und ich habe keinen richtigen Draht zu ihnen bekommen. Oft empfand ich die plötzlichen Wechsel in die Vergangenheit als schlecht gewählt, weshalb sie mich aus dem Lesefluss gebracht haben. Auch die Angaben bezüglich der Jahreszahlen und dem Alter einzelner Charaktere haben nicht immer gestimmt.
Das größte Problem hatte ich jedoch mit dem Schreibtsil der Autorin. Ich habe so gut wie nichts gefühlt. Es fehlte mir an Emotionen und es war alles insgesamt sehr “trocken”. So konnte mich die Story einfach nicht richtig mitreißen. Ich hatte mehr das Gefühl, dass die Kapitel einfach abgehandelt wurden und ich habe dadurch keinen zu den Kindern gefunden, die eine wichtige Rolle im gesamten System einnehmen.
Es fehlte mir ebenfalls erheblich an Spannung. Der Mittelteil zog sich sehr und Elena Fairchild nahm einen immer größer werdenden Raum ein. Ich hatte erwartet, dass wir mehr über die Welt und vor allem die Kinder erfahren. Das es einen tieferen Einblick in die Schulen gibt. Aber die eigentliche Handlung rückte immer weiter in den Hintergrund. Das Ende war recht verwirrend und nicht ganz stimmig, da einige Punkte nicht aufgeklärt oder einfach vergessen wurden.
Abschließend:
Q – In dieser Welt ist Perfektion behandelt eine wirklich wichtige und spannende Thematik, aber der Schreibstil konnte mich so gar nicht abholen. Für mich war es leider eine Enttäuschung.
Vielen lieben Dank an den Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar!
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