*Rezension* -> Die Hexe und die Heilige von Ulrike Schweikert

INFO

Band 1 – 4,99€ – Edel Elements   – eBook – 408 Seiten – Historischer Roman – ASIN:B075M8XF2F – ERSTERSCHEINUNG: 05.10.2017

Worum geht es?

Deutschland am Vorabend des 30-jährigen Krieges: Als die Zwillinge Sibylla und Helena im Alter von fünf Jahren den Tod des Vaters vorhersehen, werden die Schwestern, die nur Unglück zu bringen scheinen, getrennt. Während die tugendhafte Helena in einem Kloster aufwächst, wird ihre eigenwillige Schwester Sibylla zur Hebamme ausgebildet. Als Vertraute des Vogts lernt sie die dunklen Geheimnisse der Mächtigen kennen. Doch dieses Wissen ist gefährlich, und bald rüsten die Häscher der Inquisition zur Hexenjagd …

Quelle

Warum wollte ich es lesen?

Ich lese historische Romane wirklich sehr gerne. Es muss nicht immer etwas anspruchsvolles und historisch korrekt sein. Das abtauchen in vergangene Welten spielt für mich hierbei eine größere Rolle. Auf Die Hexe und die Heilige bin ich zufällig gestoßen. Erst später habe ich mich daran erinnert, dass ich das Buch schon mal gelesen habe.

Wie war es?

Cover:

Hier gefällt mir das alte Cover doch um einiges besser, da es mehr in die damalige Zeit passt. Das Cover für das eBook ist aber insgesamt gut gelungen. Im späteren Verlauf versteht man auch was die Kräuter und der Mörser mit dem Stößel zu bedeuten haben.

Die Story:

Im 16. Jahrhundert bringen nicht nur Zwillinge Unglück, sondern auch auf Hexen wird Jagd gemacht.
Die Zwillinge Helena und Sybilla scheinen über die besondere Gabe der Vorsehung zu verfügen. Aber die Menschen haben Angst vor ihnen. Vor allem als sie den Tod ihres eigenen Vaters voraussagen.
Um schlimmeres zu verhindern, werden die beiden getrennt. Helena muss ins Kloster und ihr Leben Gott widmen. Sybilla hingegen wird voller Eifer zur Hebamme ausgebildet und erlebt die Schrecken der Hexenjagd.

Schreibstil:

Den Schreibstil empfand ich als flüssig und leicht. Mir haben vor allem die detaillierten Beschreibungen sehr gut gefallen. Es fiel mir nicht sonderlich schwer mich in die Personen hineinzuversetzen. Auch der Einstieg, sowie die Geschichte insgesamt blieben spannend und interessant.

Meine Meinung:

Ulrike Schweikert gehört mit zu meinen Lieblingsautorinnen und ihre Bücher haben mir bisher immer sehr zugesagt. Obwohl ich Die Hexe und die Heilige schon vor ein paar Jahren gelesen habe, war ich doch sehr gespannt es noch einmal zu lesen.

Helena ist ein ruhiges Mädchen und wächst mit ihrer Schwester Sybilla in Ellwangen auf. Viel erfährt man aber nicht über sie. Außer das sie Nonne wird.

Sybilla trägt im Gegensatz zu ihrer Zwillingsschwester ihr Herz auf der Zunge und auch sonst ist die energischere von beiden. Sie wird Hebamme und versucht ihr Glück zu finden, jedoch plagen sie immer wieder ihre Visionen.

Mir sind nicht nur die Zwillingsschwestern, sondern auch die Vielzahl an Nebencharakteren sehr ans Herz gewachsen. Die Geschichte wurde sehr detailliert und mitreißend geschrieben. Ich habe vor allem mit Sybilla sehr gelitten.
Da ich zur Zeit weniger historische Romane lese, war ich etwas erschüttert wie grausam und ungerecht diese Zeit doch ein konnte. Das 16.Jahrhundert wurde von dem Hexenwahn der Kirche erschüttert.

Nicht nur die Idee, sondern auch die Umsetzung fand ich vielversprechend. Bis zum Schluss blieb es spannend und die Atmosphäre war durchgehend geheimnisvoll, sowie authentisch. Die vielen Intrigen tragen natürlich ihren Teil dazu bei und auch die Recherche der Autorin scheint sehr umfassend zu sein.
Man bekommt einen sehr guten Einblick in das Leben und das Grauen, welches die Bürger geprägt hat. Auch die Jagd, die Folter und die Beweggründe hat die Autorin sehr gut beschrieben.
Sehr positiv sind mir die Erklärung für die Verwendung von Heilkräutern im Gedächtnis geblieben. Dadurch wurde die Handlung noch lebendiger.

Enttäuscht hat mich, dass man kaum etwas von Helena erfährt und Sybilla klar im Vordergrund steht. Nicht nur das Leben der Hexe, sondern auch der Heiligen hätte ich durchaus interessant gefunden und mehr Aufmerksamkeit verdient. So blieb die Geschichte doch sehr einseitig und Helena bekam nur einige “Gastauftritte”. Bei so einem Titel habe ich ein ausgeglicheneres Verhältnis erwartet.
Leider haben sich auch in einige Fehler eingeschlichen. Das hat den Lesefluss etwas gestört.

Enden tut die Geschichte mit einem Cliffhanger, der definitiv zum weiterlesen animiert und so einige Frage offen lässt.

Abschließend:

Insgesamt konnte mich Die Hexe und die Heilige wirklich gut unterhalten und einen interessanten Einblick in die Hexenjagd geben. Zwar hätte ich mir gewünscht mehr über Helena zu erfahren, aber trotzdem kann ich das Buch weiterempfehlen.
Eine leichter und fesselnder historischer Roman.
Den zweiten Band “Die Astrologin” habe ich sogar als Hardcover im Regal und freue mich schon auf die Fortsetzung.

Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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